Jean Eudes, ein charismatischer Priester, war in einem kleinen Ort in der Normandie aufgewachsen. Nach Schulausbildung und Studium, die er in Caen absolvierte, wurde er im Jahre 1625 in Paris zum Priester geweiht, nachdem er zuvor den Oratorianern, einer Weltpriestervereinigung, beigetreten war. Er kehrte jedoch bald wieder in seine Heimat zurück, sobald er von dem Ausbruch einer Pestepidemie in der Normandie erfahren und beschlossen hatte, dort den vielen Kranken und Sterbenden in ihrer schweren Stunde mit Trost und Zuspruch beizustehen. Unzähligen Notleidenden konnte er so helfen. Der charismatische Priester und Prediger genoss bald ein hohes Ansehen bei den Menschen, die ihn mehr und mehr schätzten und liebten. Schließlich eilte ihm, überall wo er hinkam, der Ruf voraus, ein großer Volksmissionar zu sein. Riesige Menschenmengen strömten zu seinen an die 110 Missionen zusammen. Jean Eudes wurde in dieser Zeit zunehmend klar, welche wichtige Rolle Seelsorger wahrnahmen. Er gründete deshalb im Jahre 1643 die "Kongregation von Jesus und Maria", eine Vereinigung von Weltpriestern, die sich vor allem um die Ausbildung von Priestern und Volksmissionaren kümmern wollte. Jean Eudes, der auch großen Einfluss auf die Erneuerung des religiösen Lebens im Frankreich des 17. Jahrhunderts hatte, gilt bis heute außerdem als einer der angesehensten und bedeutendsten Volksmissionare der Franzosen. Er starb knapp 80-jährig in Caen.