Muttertag in Deutschland

Muttertag ist im Jahr 2024 kein gesetzlicher Feiertag in Deutschland.
Datum
Jahr
Name
Art
Regionen
KW
Urlaub?
14. Mai
Sonntag
Muttertag
nicht ges.
landesweit
19
12. Mai
Sonntag
Muttertag
nicht ges.
landesweit
19
11. Mai
Sonntag
Muttertag
nicht ges.
landesweit
19
10. Mai
Sonntag
Muttertag
nicht ges.
landesweit
19
09. Mai
Sonntag
Muttertag
nicht ges.
landesweit
18
14. Mai
Sonntag
Muttertag
nicht ges.
landesweit
19
13. Mai
Sonntag
Muttertag
nicht ges.
landesweit
19
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Abkürzungen

  • LWE: Langes Wochenende
  • BT: Brückentag
Muttertag 2024
Mai 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
18  12345
196789101112
2013141516171819
2120212223242526
222728293031  
2025
Mai 2025
Mo Di Mi Do Fr Sa So
18   1234
19567891011
2012131415161718
2119202122232425
22262728293031 
2026
Mai 2026
Mo Di Mi Do Fr Sa So
18    123
1945678910
2011121314151617
2118192021222324
2225262728293031
2027
Mai 2027
Mo Di Mi Do Fr Sa So
17     12
183456789
1910111213141516
2017181920212223
2124252627282930
2231      

Feiertage vor und nach Muttertag 2024 Deutschland

Tag der Arbeit01.05.2024
Vatertag09.05.2024
Christi Himmelfahrt09.05.2024
Muttertag12.05.2024
Pfingstsonntag19.05.2024
Pfingstmontag20.05.2024
Fronleichnam30.05.2024

Der Muttertag

Am zweiten Sonntag im Mai ist es wieder soweit. Die Blumengeschäfte in den Gassen und Straßen der Städte müssen sich einen großen Vorrat an Blumen beschaffen, um auf den großen Ansturm der Käufer vorbereitet zu sein. Was ist so besonders an diesem Tag, dass so viele Blumen gekauft werden? Na klar, es ist Muttertag! Und alle Kinder von Müttern versuchen wenigstens einmal im Jahr inne zu werden und ihren Schöpferinnen zu gedenken, der Person, der sie den Schutz und die Geborgenheit der ersten Lebensjahre zu verdanken haben. Wo aber kommt der Ritus her, alljährlich den weiblichen Teil der Eltern genau an diesem Tag zu beschenken und dafür zu danken, dass die Mutter den Start in das Leben auf dieser Erde erleichtert hat und dass sie immer da ist, wenn sie gebraucht wird?

Wie immer in solchen Fällen ist der Beginn weit zurück in der Geschichte zu fassen. Der Prolog spielt sich im England des 17. Jahrhunderts ab. Am vierten Sonntag in der österlichen Fastenzeit hatten dort die Knechte und Mägde frei, an denen sie ihre Eltern besuchten und ihnen Semmelbröselkuchen mitbrachten. In der französischen Champagne, im belgischen Wallonien und auch in Thüringen gab es einen ähnlichen Brauch, wo jedoch die Besucher beschenkt und reich bewirtet wurden. Dabei ist es dann jedoch nicht geblieben.

Im amerikanischen Bürgerkrieg von 1861-1865 trat eine gewisse Ann Jarvis in die amerikanische Öffentlichkeit, indem sie sich einen Namen machte in ihrem Einsatz für die Pflege der verletzten Soldaten und die Versorgung der Witwen. In diesem Zeitraum gründete sie den Mother’s Day Work Club. Hier wird der Begriff das erste Mal institutionalisiert. Die amerikanische Publizistin und Frauenrechtlerin Julia Ward Howe, die ebenfalls eine entschiedene Kriegsgegnerin war, griff die Idee Ann Jarvis auf und forderte 1872 die Einführung eines nationalen Feiertages. Dieser sollte Mother’s Day of Peace heißen. Sie konnte sich allerdings nicht mit ihrem Postulat durchsetzen. Nach dem plötzlichen Tode von Ann Jarvis im Jahre 1905 wurde ihre gleichnamige Tochter von Julia Ward Howe aufgenommen.

Beide teilten die Hochachtung vor dem Lebenswerk von Ann Jarvis. Am zweiten Sonntag im Mai im Jahre 1907 feierten deshalb beide den Todestag der Mutter und nannten diesen Tag Memorial Mother’s Day Meeting. Diese Feier wurde zunächst zu Ehren aller Mütter in ihrer Heimatkirche in Virginia abgehalten. Die Presse bekam davon Wind und erzeugt eine positive Stimmung, die der Popularität des Feiertags zunächst regional nicht abträglich war. Das Pressecho erzeugte eine solche Stimmung in Virginia, dass in diesem amerikanischen Bundesland seit 1910 der Muttertag alljährlich begangen wird.

Dies jedoch ist Ann Jarvis Junior noch lange nicht genug, so dass sie 1912 eine Organisation gründete, die die Popularität des Feiertages in das ganze Land und die Welt hinaus tragen sollte. Diese Organisation trug den Namen Mother’s Day International Association. In ihrem Namen schrieb sie entsprechende Briefe an die amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson, diese ließen sich jedoch nicht so leicht erweichen. Woodrow Wilson erklärte dann plötzlich doch, vielleicht unter dem Eindruck der angespannten Weltlage und dem heraufziehenden 1. Weltkrieg stehend, den 8. Mai 1914 zum gesetzlichen Feiertag in den USA. Hier könnte der Wunsch nach Frieden in der Politik der Vater des Gedankens gewesen sein. Leider wurde dieser Gedanke völlig vergessen. Aus einer friedensstiftenden Forderung wurde ein kommerzialisierter Feiertag. Wegen der offensichtlichen und rücksichtslosen Kommerzialisierung des Feiertages prozessierte Ann Jarvis 1923 gegen das Fest. Wegen der Erfolglosigkeit ihres Einsatzes gegen die Ausnutzung des Festes als Goldesel und der gefühlten Ohnmacht soll sie wohl ein Fest handgreiflich gestört haben, was sie ins Gefängnis brachte. 1948 sagte sie einem Journalisten, dass sie es bedauere, den Muttertag gegründet zu haben.

Im selben Jahr des Widerstandes von Ann Jarvis (1923) wurde in Deutschland der Muttertag am zweiten Maisonntag auf Betreiben des Verbands der deutschen Blumengeschäftsinhaber installiert. Den Status eines Feiertages erreicht er aber erst im III. Reich der Nationalsozialisten. 1933 wird der Muttertag zum gesetzlichen Feiertag. In der DDR wurde der Muttertag nicht gefeiert. Man installierte stattdessen den Internationaler Frauentag, der am 8. März gefeiert wurde.

Dies alles ist nun Geschichte und in dem Bewusstsein, dass diese irreversibel ist, genießen wir trotzdem diesen Feiertag, an dem der großartigen Aufopferung der Mütter dieser Welt gedacht wird. Danken wir es ihnen mit der Zuneigung, die sie verdienen und erzählen die wahre Geschichte zum Muttertag weiter, auf das wenigstens der Wunsch der Gründungsmütter in Erfüllung gehe, dass dieser Tag die Menschen mit friedlichen Gedanken erfülle.



Weiterführende Literatur:
Karl Heinz Göttert: Alle unsere Feste, Stuttgart 2007
Irmgard Weyrather: Muttertag und Mutterkreuz. Der Kult um die deutsche Mutter im Nationalsozialismus, Frankfurt am Main 1993